Mit dem Rad zur Arbeit – Sommertour Kiel-Bergen 2012
Tag 1, 07.08.12: Kiel - Bommerlund Plantage
gefahrene km (Tag): 105,47     |
gefahrene km (ges.): 105,47     |
Fahrzeit: N.N.     |
ø Geschw.: 19,2 km/h     |
Höhenmeter: 474     |
max. Geschw.: 49,5 km/h     |
ø Steigung: 1%     |
max. Steigung: 7%     |
Übernachtung (Zielort):  | Naturlagerplatz Bommerlund Plantage (0 DKK)     |
Wetter:  | Wolkig, nass mit Schauern, Wind NW, 3 Bft., Böen 5 Bft.. Ca. 17°C     |
Fähren:  | Schleifähre Missunde (1€)     |
Kurzer Flashback: Im Sommer 2011 kehrte mein Doktorvater seiner Kieler Arbeitsgruppe den Rücken, um sich in den verwinkelten Fjorden der norwegischen Südwestküste vor den Exzessen seiner Ziehkinder zu verstecken. Leider hat er dabei die Pfiffigkeit und Verwegenheit letzterer hoffnungslos unterschätzt. Anstatt nun in Ruhe am Fjord Lachs fischend die letzten 25 Jahre bis zu seiner Emiritierung auf seiner neuen Professorenstelle absitzen zu können, wurde er von seinen alten Doktoranden relativ schnell wieder aufgefunden. Diese beschlossen daraufhin, ihn zur Strafe seiner Abtrünningkeit im folgenden regelmäßig zu be- bzw. heimzusuchen. Um das ganze etwas spannender und unberechenbarer zu machen, beschloss ich ferner, bei jedem dieser Besuche die Anreiseroute und das Verkehrsmittel ein wenig zu variieren. Beim ersten Mal gab es als einfache Eingewöhnung das Flugzeug, beim zweiten Mal dann eine 2-tägige Zugfahrt durch Dänemark, Schweden und über das verschneite Fjell an der Bergenbahn; dann war auf einmal Sommer und es gab Gerüchte, dass die Norweger einen Teil ihrer Ölmilliarden investiert hätten, um das im November und Januar irgendwie kaputt gewesene Tageslicht zu reparieren. Google Maps sagte mir, dass der direkte Weg von meiner Haustür bis zum Geofysisk Institut der Universitet i Bergen etwa 1200 Kilometern lang ist – mit ein paar Abstechern über landschaftlich reizvolle Passstraßen ca. 1600 km; kurz gesagt: eine klassische Distanz für eine kleine Radtour. Somit stand der Plan für diesen Sommer fest. Nach der Hochzeit eines Freundes in Tschechien komme ich an einem Montagnachmittag Anfang August nach einer etwas anstrengenden 8-Stunden-Nummer in Agatha zurück in Kiel an. Bei Agatha handelte es sich im Übrigen um eine rassige schwarze Schönheit, die es auf der Autobahn ziemlich wild mit sich treiben ließ, dann aber leider nach einem an sich ganz angenehmen gemeinsamen Wochenende zurück zu ihrer Autovermietung wollte – vielleicht war es besser so, denn sie war einfach eine kleine Diva und soff auschließlich das gute tschechische "Natural 98 Oktan". Außerdem bin ich verkehrsmitteltechnisch ja eh in festen Händen, womit wir zurück beim eigentlichen Thema wären. Innerhalb von weniger als 24 Stunden metarmorphiert der Hochzeitsanzug zum Radtrikot; Am Abend trifft mein (hätte-fast-mein-)Mitradler(-werden-können) in Kiel ein. Zur Einstimmung auf den bevorstehenden Urlaub gibt es schon einmal Nudeln und ein kühles Pils zum Abendessen. Der Dienstagmorgen rechtfertigt beim ersten vorsichtigen Blick aus meinem Schlafzimmerfenster schlagartig die wenige Tage zuvor noch schnell auf den letzten Drücker getätigte Investition in ein paar hochwertige Gore-Tex-Radüberschuhe. Doch davon sollen wir uns nicht bremsen lassen. Vom relativ frischen Nordwestwind hingegen lassen wir uns schon bremsen - jedoch nicht abhalten. Nach weniger als 2 Stunden überqueren wir den ersten Fjord, in diesem Fall die Schlei. Bis hierhin ist noch alles sehr vertraut, denn die Strecke ist genau die, die ich zuvor schon so einige male gefahren bin, um meine Geschwister in der norddeutschen Provinz besuchen zu fahren. Bei einer von ihnen gibt es wenige Kilometer nach der Fährpassage Kekse und ein Heißgetränk zum Aufwärmen. Doch nicht zu lange aufhalten lassen! Immerhin ich das Überqueren der dänischen Grenze als Minimalziel für den Tag erklärt. Dieses wird auch gegen am frühen Abend erreicht. Bei Geilaa, ca. 20 km hinter dem Grenzübergang Kupfermühle/Krusaa gelingt es mir mit meinen Dänischkenntnissen glänzend, den im Wald versteckten Naturlagerplatz zu erfragen, wo wir in der Abenddämmerung unsere Zelte aufschlagen. weiter...
Unterwegs
Hier gibt es eine kleine Auswahl an Reiseerlebnissen zu Lande, zu Wasser und in der Luft.