Tag 4, 10.08.2012: Thorsminde - Hanstholm/Tved
gefahrene km (Tag): 118,44     |
gefahrene km (ges.): 449,16     |
Fahrzeit: 7:24h     |
ø Geschw.: 16,0 km/h     |
Höhenmeter: 365     |
max. Geschw.: 49,5 km/h     |
ø Steigung: 2%     |
max. Steigung: 9%     |
Übernachtung (Zielort):  | Naturlagerplatz Hirtshals/Tved (0 DKK)     |
Wetter:  | Sonnig, leicht bewölkt. Wind NW, 3-4 Bft.. 22°C     |
Fähren:  | Thyborøn-Agger Færgefart (31 DKK)     |
Nationalroute 1 führt mich bei nun immer blauerem Himmel zum Teil auf der Hauptstraße 181, zum Teil auf Nebenwegen in Strandnähe immer die Küste entlang zunächst nach Thyborøn. Thyborøn ist relativ schmucklos, die einzige Sehenswürdigkeit des Ortes bildet offenbar die Einweiserin an der Fähre nach Aggersund. Leider harmonieren meine Überfahrtspläne nicht mit den Mittagspausenplänen des Fährpersonals, so dass ich alle Zeit der Welt finde, zunächst meinen kurz zuvor im örtlichen Sparmarkt erworbenen Salat und größere Mengen Süßigkeiten in mich hinein zu stopfen. Nach einer guten Stunde Wartezeit geht dann aber doch irgendwann die Schranke auf. Zunächst wundere ich mich über die extrem hohen Bordwände des kleinen Fährschiffes. Diese Verwunderung löst sich alsbald, als das Schiff das Ende der südlichen Dünenabschattung am Eingang des Limfjords erreicht hat, und nun ungeschützt den von der Nordsee in den Fjord hineinlaufenden Wellen ausgesetzt ist. Etwa 0,05 Sekunden später beschließe ich, das leicht erhöhte Sonnendeck zu verlassen und Susie auf dem Fahrzeugdeck Gesellschaft zu leisten - nicht dass sie noch auf die Idee kommt, vor lauter Einsamkeit mit dem norwegischen SUV neben ihr zu kuscheln. Nach ca. 20 Minuten Überfahrt ist der kleine Anleger im Nirgendwo südlich von Aggersund erreicht. Nationalroute 1 folgt zunächst auf einer langgezogenen Landzunge der Hauptstraße, dann geht es auf kleinen Asfaltsträßlein weiter etwas landeinwärts durch den sehr idyllischen Thy Nationalpark, um irgendwann wieder die 181 zu erreichen. Zusammen mit dieser trifft sie bei Klitmøller wieder auf die Nordsee. Die Freude über den komplett neu gebauten Radweg zwischen Klitmøller und Hanstholm wird im Nachhinein ein wenig dadurch getrübt, dass ich feststellen muss, dass die Routenführung sich dadurch leicht geändert hat. Die Information meines Zeltplatzführers "Overnatning i det fri" (im übrigens ein sehr empfehlenswertes Werk, wenn man in Dänemark preiswert zelten möchte), dass sich der angepeilte Zeltplatz am nördlichen Ende des Wildreservats "direkt am Nordseeküstenradweg" befindet, ist somit hinfällig. Eine in Hastholm gefundene Informationstafel mit Übersichtskarte hilft dann jedoch, die kurzzeitige Verwirrung zu beseitigen. Der Naturlagerplatz bietet bescheidenen Komfort in Form eines Plumpsklos, einigen Sitzgelegenheiten, Feuerstellen und fließend Wasser, sowie einer Schutzhütte, die als Lagerplatz genutzt werden darf. Kurzzeitig überlege ich, mir den Zeltaufbau zu sparen und von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Ich beschließe allerdings dann, dass es ja eventuell noch gegen Abend ein paar Stechviecher geben könnte, und baue mein Zelt auf. Kaum habe ich dessen Packsack geöffnet, bereue ich weder die Entscheidung die Hütte verschmäht zu haben, noch den Kauf meines neuen, sündhaft teuren, dafür aber in 90 Sekunden aufzubauenden Zeltes. Plötzlich wird mir auch klar, warum sich die andere Gruppe auf dem Platz trotz des herrlich sonnigen Abends schon um 20 Uhr ins Zelt zurückgezogen hat: Das nun geschehende ließe sich wohl wunderbar in einem Horrorschocker mit dem Titel "Invasion der Killermückenarmada" verarbeiten. 4 Zeltnägel müssen reichen, und Zähneputzen geht ja auch noch morgen früh... weiter...