Tag 14, 20.08.2012: Flaam – Lærdal
gefahrene km (Tag): 69,03     |
gefahrene km (ges.): 1275,30     |
Fahrzeit: 4:54h     |
ø Geschw.: 14,1 km/h     |
Höhenmeter: 1562     |
max. Geschw.: 77,0 km/h     |
ø Steigung: 6%     |
max. Steigung: 30(?!?)%     |
Übernachtung (Zielort):  | Camping Lærdal (100 NOK)     |
Wetter:  | Bedeckt, aber weitgehendst trocken. Schwach windig. Tal: 20-22°C, Berg: 13°C     |
signif. Berge:  | Aurlandsfjell (1309 m.ü.NN.)     |
Zum Frühstück hat sich königlicher Besuch eingestellt: von meinem Zelt aus sehe ich einen gigantischen royalblau-weißen Klotz im Hafen des bis gestern noch kleinen und beschaulichen 450-Einwohner-Dörfchens. Nun tummeln sich knapp 2000 Kreuzfahrtpassagiere im Hafen. Wenn man zuvor 2 Tage abseits der Zivilisation in den Bergen verbracht hat, wirkt dieser Rummel irgendwie ein wenig unpassend.
Auf der Tagesetappe gilt es nun den längsten Straßentunnel der Welt - den 24 km langen Lærdaltunnel – zu umfahren. Hierfür muss das Aurlandsfjell gequert werden. Dieses hat die wahnsinnig coole Eigenschaft, dass es Süßigkeiten Beinmuskeln umwandeln kann. Deshalb kaufe ich Aurlandsvangen noch schnell ganz viele Süßigkeiten. Und Schwupps geht es dann auch schon bergauf, zunächst immer schön in Serpentinen am Fjord empor. Zur Belohnung für die ersten 300 Höhenmeter gibt es eine Pause mit imposanten Blick auf den Sognefjord. Weitere 300 Höhenmeter später dann nochmal das gleiche. Dann verlässt die Straße den Fjordhang und zweigt ins Landesinnere ab. Bald ist die Baumgrenze erreicht und man kann ca 300 Meter höher das Ende des Hauptanstiegs sehen, was ich persönlich immer als extrem motivierend empfinde. Oben angekommen geht es dann einige Kilometer bergauf-bergab durchs karge steinige Fjell, immer zwischen 1200 und 1300 m ü. NN. Dann ist irgendwann der höchste Punkt erreicht. Kurz dahinter folgt eine Schnellfahrstelle. Leider habe ich mich mittlerweile so sehr an Geschwindigkeiten jenseits der 60 km/h gewöhnt, dass ich zunächst gar nicht mehr wahrnehme, dass Susie sich im Bereich ihrer persönlichen Spitzengeschwindigkeit bewegt. Deshalb verschlafe ich den Antritt im übersichtlichen und gut asfaltierten Steilstück ein wenig, was mich wohl den nächsten und mutmaßlich letzten möglichen 10er-Durchbruch kostet. Auf dem Rest der Abfahrt wird die Straße dann etwas unzuverlässig. Da ich meinen Schutzengel für heute nicht weiter bemühen möchte, rolle ich deshalb gemütlich mit um die 50 km/h nach Lærdal hinab. Dort stehe ich dann am mittleren Nachmittag am Portal des Fodnestunnels. 6 km, gesperrt für Fahrräder, und mutmaßlich kameraüberwacht – das Aus für die ursprüngliche Routenplanung. Ursprünglich wollte ich durch den Tunnel und dann auf RV 53 entlang des Ã…rdalsfjordens weiter nach Øvre Ã…rdal und dann über die Passstraße nach Turtagrø zu fahren. Ein kurzes Kartenstudium ergibt, dass es als einzige sinnvolle Alternative nur die Fährverbindung über den Fjord nach Kaupanger gibt, um dann am Lustrafjord weiter richtung Sognefjell zu fahren. Da der Hauptverkehr nach Kaupanger durch besagten Tunnel und dann über eine deutlich kürzere Fährpassage geführt wird, hat die Direktfähre von Lærdal nach Kaupanger allerdings nur noch touristische Bedeutung und verkehrt nur noch zweimal pro Tag. Ich habe somit keine andere Wahl, als die Tagesetappe abzubrechen, mich auf dem Campingplatz einzurichten und auf die nächste Abfahrt am folgenden Morgen zu warten. Lærdal hat dafür einen Kiwi-Markt in dem man Nudeln kaufen kann, und einen historischen Dorfkern mit alten Holzhäusern. Auch nett... weiter...
Unterwegs
Hier gibt es eine kleine Auswahl an Reiseerlebnissen zu Lande, zu Wasser und in der Luft.