Mit Speedy über die Alpen 27.08.-09.09.2009
Etappe 1: Einrollen am Starnberger See
Start: München, Bayern       | Starthöhe: 530 m |
Ziel: Mittenwald, Bayern | Zielhöhe: 883 m |
Tages-km: 123,11 | km ges.: 123,11 |
Tages-Höhenmeter: 856 | Höhenmeter ges.: 856 |
Tages-Fahrzeit: 7:07 h | Fahrzeit ges.: 7:07 h |
Wetter Startort: 19,9°C, heiter
Wetter Zielort: ca. 20°C, zunächst heiter, später zunehmende Bewölkung, abends etwas Regen
unterwegs:
Die Nacht war kurz: Nach gerade einmal knapp 6 Stunden Schlaf in der etwas engen Nachtzug-Koje der CityNightLine 1289 von Hamburg-Altona nach München-Ost weckt mich der durch Fahrgäste, die sich auf das Aussteigen in Augsburg vorbereiten verursachte Trubel und das grelle Neonlicht. Der als Reaktion darauf bei der Liegewagenschaffnerin georderte Cappuccino erweist sich leider als hoffnungslos überteuertes (2,30 EUR ?!?!?!?!?!) Pappbechergesöff. Dafür entschädigt das Morgenprogramm von Bayern 2 mit stilechter Zittermusik für das etwas karge Frühstück. Eine knappe Dreiviertelstunde später errreicht der Zug München Hbf, wo ein Fahrtrichtungs- und Lokwechsel hinreichend Zeit gibt Speedy aus seinem etwas düsteren Verlies im Technikraum am Zugende zu befreien. Kurze Zeit steht er bepackt mit mal wieder viel zu viel Gepäck am Ende des Bahnsteigs von Gleis 11 und zeigt sich willig zu neuen Taten.
Nach dem in der noch ziemlich ausgestorbenen Theresienstraße eine Brezel eingenommen wurde, geht es dann zügig in den noch jungen Tag und auf zum Teil ziemlich kühn geführten Bordsteinradwegen (eine Erfindung des 20. Jhdts., die im Norden zum Glück mittlerweile nahezu komplett durch zeitgemäßere Konzepte ersetzt wurde, im konservativer angehauchten Bajuwarenland aber selbst in der für weltstädtisch gehaltenen Hauptstadt noch gängige Praxis ist :-P ) durch die Isarvorstadt aus der Stadt hinaus ins Würmtal richtung Starnberg. Am Ostufer des Starnberger Sees erscheinen bei Tageskilometer 44 am mittleren Vormittag erstmalig Berge am Horizont, was mich zu einem Frühstück am Seeufer animiert. Am Südende des Sees wird nach links abgezweigt und trotz miserabler Beschilderung hinter dem Weiler Schechen nach nur einmaligem Verfahren Penzberg erreicht. In Benediktbeuern wird kurz für eine Besichtigung der Klosterbasilika gestoppt und kurz hinter Kochel wird es dann ernst. Mit dem Kesselberg ist der erste kleine Pass der Tour erreicht: 5,1 km, 250 Höhenmeter bei einer Gipfelhöhe von 894 m ü. NN stehen zur Bezwingung an. Ein Klacks gegenüber dem was für die folgenden Tage noch im Programm steht, allerdings ist die Vorbereitung mies gewesen und die höchste Erhebung auf der Trainigstour ein paar Tage zuvor war der 168 m hohe Bungsberg. Trotzdem gelingt auch die Bezwingung des Kesselbergs und belohnt mit der sich anschließenden landschaftlich reizvollen Uferstraße entlang des Walchensees. Nachdem dieser passiert ist folgt ein weiterer kleiner namenloser Anstieg und bald darauf ist Klais erreicht, von wo es dann auch schon auf die Zielgerade richtung Campingplatz Mittenwald geht. Nachdem das Zelt aufgebaut ist, haue ich mich ersteinmal ein Stündchen aufs Ohr, bevor der Hunger mich zwecks Auffüllung der erschöpften Nahrungsreserven noch einmal die knapp 3 km in den Ort und zum dortigen Supermarkt treibt. In einem Gasthof mit meiner Ansicht nach etwas zu tümlicher Volksmusik habe ich anschließend die erste Weißwursterfahrung meines Lebens. Dazu gibt es neben süßem Senf und einer Brezel noch ein Mittenwalder Bier, von dem zum Abschluss des Abends beim pletschern der Isar noch die Flaschenversion im Zelt verköstigt wird. weiter...