26. August 2008, Callacuccia - Evisa
Die angestrebte Tagesetappe ist kurz, unser Ziel ist es, das knapp 40 km entfernte Dörflein Evisa zu erreichen. Trotz des Scheiterns unserer Vorgänger einen Tag zuvor, beschließen wir es dennoch an der Tankstelle zu versuchen. Der bisher nahezu reibungslose Reiseverlauf stimmt uns optimistisch und in Folge des guten Vorankommens hätten wir notfalls auch Zeitreserven, um einen Tag zu verlieren und trotzdem noch pünktlich zum Rückflug zurück in Alghero zu sein. Wir machen es uns also unter einem Baum am Straßenrand bequem, denn der eher schwache Verkehr auf der durch das Niolu-Tal führenden Landstraße (alle 2 Minuten ein Auto) lässt uns eine längere Wartezeit erwarten. Vollkommen zu unrecht, wie sich keine halbe Stunde später herausstellt, als ein mit einem jungem Pärchen besetzter Kleinwagen hält. Evisa sagt den beiden zunächst nix, da sie aus Paris kommen und hier auch nur Urlaub machen. Ein Blick in die Karte offenbart aber, dass der Ort an ihrem Weg liegt, und wir somit mitgenommen werden können. Die beiden sprechen recht gut Englisch, was sogar noch etwas Konversation während der Fahrt über den Col du Veggio ermöglicht. Bereits um Mittag herum treffen wir auf dem Campingplatz etwas oberhalb von Evisa ein. Nachdem das Zelt aufgebaut ist, lassen wir den Nachmittag etwas ruhiger angehen, ist doch außer einem kleinen Einkauf nicht mehr viel zu tun. Evisa selbst ist ein kleines verschlafenes, sich idyllisch an den Berghang schmiegendes Nest. Zwei Läden gibt es aber, und in einem trauen wir uns die Basis für einen am Abend erfolgenden Selbstversuch in Form des Erwerbs einer 2-Mann-Ration "Pietra" zu schaffen. Hierbei handelt es sich um das Premium-Produkt einer korsischen Brauerei in Form eines auf Basis von Kastanienmehl gebrauten Bieres. Nachdem uns das Logo der Brauerei in den letzten Tagen von nahezu jedem Gasthof entgegen lachte, trauen wir uns also am Abend erstmalig an die Verkostung, und auch wenn der gemeine Mitteleuropäer zunächst auf Grund des doch eher ungewöhnlichen Inhaltsstoffes skeptisch sein mag, so stellt sich das goldbraune Gebräu als unerwartet wohlschmeckend heraus. weiter...