22. August 2008, Aiacciu - Corte
Nach dem Frühstück geht es schwer bepackt aber dieses mal mit etwas kooperativerer Schwerkraft zurück in die Innenstadt und dort zum "Hauptbahnhof" der korsischen Metropole. Da bis zur Zugabfahrt noch ein wenig Zeit ist, erkunden wir zunächst noch ein wenig die Innenstadt Ajaccios, die allerdings weniger spektakulär ist, als man es von der Hauptstadt einer fast autonomen Insel erwarten möchte. Nach einem kurzen Abstecher zum Stadtstrand machen wir uns gegen 14 Uhr auf den Weg zum Bahnhof. Nachdem Fahrscheine nach Corte erworben sind, wird es sich auf dem Bahnsteig bequem gemacht. Es herrscht quirliger Betrieb, immerhin ist Touristensaison, und da gilt es 5 Züge pro Tag abzufertigen! Nachdem wir das Boarding erfolgreich hinter uns gebracht haben und sogar noch Sitzplätze ergattern konnten, setzt sich der Zug alsbald in Bewegung, "bahn"t sich zunächst seinen Weg aus der Stadt hinaus, am Strand entlang, um dann die Küste bald zu verlassen und sich in die Berge hinauf zu schlängeln. Die Fahrt geht in engen kurven über zahlreiche Viadukte durch immer spektakulärer werdende Gebirgslandschaft. Nach einer halben Stunde glaubt man kaum noch, dass das offene Meer keine 20 km entfernt liegt. Nach einer knappen Stunde Fahrt und Überwindung von gut 800 Höhenmetern ist das Südportal des Vizzavonatunnels erreicht. Ab dem dahinter befindlichen Bahnhof Vizzavona geht es dann wieder bergab und bald darauf treffen wir am Spätnachmittag in Corte ein. Unser erster Fußmarsch führt uns zum sehr nett an einem Gebirgsbächlein gelegenen Campingplatz Restonica, wo geschwind das Zelt aufgebaut wird. Anschließend werden die Nahrungsvorräte aufgefüllt und der Rest des Nachmittags genutzt, um die Altstadt zu erkunden. Das Städtchen ist zwar nicht besonders groß, kann aber immerhin die einzige Universität Korsikas sein Eigen nennen, und ist zudem von einer imposanten Gebirgskulisse umgeben. Den besten Überblick hat man von der "Zitadelle", einer kleinen Festung, die auf einem Felsen leicht erhöht über der Stadt thront. Nachdem die Stadt fertig erkundet ist, ist es bereits dunkel. Zurück auf dem Campingplatz wird nochmal der Trangia angeheizt und ein wenig Hack mit Reis gebrutzelt, der zur Vorbeugung von Skorbut durch reichlich Gemüse ergänzt wird. Nachdem wir uns an diesem oppulenten Festmahl gestärkt haben, schaffen wir es problemlos noch einmal die Treppen zur Zitadelle hinauf, wo hoch über den Dächern Cortes der Abend bei einem Fläschchen Rotem und landestypischer Tanzmusik mit auch für den Nicht-Muttersprachler gut zugänglichen Texten ("un-deux-trois-quattre-un-deux...") ausklingt. weiter...