20. August 2008, Alghero - Bonifacio
Nachdem wir unser Zelt auf dem Campeggio La Mariposa abgebrochen haben und feststellen mussten, dass die Nähe des Ryanair-Flughafens sich nachhaltig auf dessen Preisgestaltung auswirkt (120 € für 2 Personen und Nächte. Holla...) stehen wir am späten Vormittag am Bahnhof des Städtchens und bewundern historisch anmutendes Rollmaterial, das hier eine gelungene Symbiose mit dem zeitgenössischem Sprühwerk eines unbekannten Künstlers auf dem Nachbargleis eingeht. Auf jeden der etwa 10 Fahrgäste kommen etwa ein Bahnbediensteter und 4°C Lufttemperatur (laut offiziellem Bahnhofsthermometer insgesamt 40°C). Somit sind wir gut betreut als sich unser Triebwagen kurz darauf in Richtung Sassari in Bewegung setzt, wo wir um Mittag herum eintreffen. Die zentrale Busstation befindet sich in unmittelbarer Bahnhofsnähe, wir haben allerdings noch ein wenig Zeit, die wir nutzen um noch einmal um den Block zu spazieren, wobei sich jedoch wenig spektakuläres offenbart. Kurz darauf sitzen wir in einem modernen Überlandbus und lassen uns die Küste entlang durch die Nordsardischen Berge chauffieren, deren landschaftliche Reize die knapp 100 km nach Santa Theresa im Fluge vergehen lassen. Von der dortigen Busstation geht es zu Fuß durch einen Tunnel zum gut hinter selbigem versteckten – aber durch Straßenschilder enttarnten – Fährhafen. Im Büro der Fährgesellschaft Saremar gelangen wir in den Besitz von Fahrscheine für eine Passage der Straße von Bonifacio noch am selbigen Abend, und so schiffen wir ein Weilchen später auf der MS Ichnusa - dem Seelenverkäufer unseres Vertrauens - mit Fahrtziel Korsika ein. Diese legt alsbald ab und wider Erwarten ohne nennenswerte Seenotfälle ein knappes Stündchen später in Bonifacio auf Korsika an. Die Annäherung von See offenbart dabei die Kühnheit der Lage dieses Ortes in vollem Umfang und uns bleibt zunächst nur zu hoffen, dass die Erosion nicht im Moment unserer Besichtigung der Oberstadt zuschlagen wird. Jeder Statiker würde vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn der die auf den überhängenden Kreidefelsen errichteten Altbauten zu Gesicht bekäme... Nach einem kurzem Einkauf im örtlichen Sparladen beziehen wir zunächst unser Quartier auf dem idyllisch auf einer Staubterrasse an der Hauptausfallstraße gelegenen Campingplatzes, wo wir zunächst die uns offerierten Reste des Abendessens des Nachbarzeltes genießen dürfen. Anschließend lerne ich bei dem erfolglosen Versuch der Wiederbeschaffung meiner am Fährhafen von Santa Theresa zurück gelassenen Kreditkarte eine französische Polizeiwache von innen kennen, bevor der Abend gemütlich mit einer Flasche nun korsischen Rotweins ausklingt. weiter...