1. September 2008, Platamona - Bremen
Abflugtag. Da auch der Campingplatz nicht allzu viel spektakuläres aufweist, wir bis zum Abflug am frühen Abend aber noch ein wenig Zeit haben, beschließen wir, uns bereits um Mittag herum auf den Weg nach Sassari zu machen, uns dort noch ein wenig die Stadt anzuschauen und zu Mittag noch eine echt italienische Pizza zu essen. Nachdem wir die Füße noch einmal ins Mittelmeer gesteckt haben, gelingt es uns im zweiten Versuch auch vom Bus der Route mit der Linienbezeichnung "Buddi-Buddi" mitgenommen zu werden, nachdem wir im ersten Anlauf am wildgestikulierenden Schaffner scheiterten, der versuchte uns klar zu machen, dass es in italienischen Bussen auf keinen Fall Fahrscheine an Bord zu kaufen gäbe. Eingetroffen deponieren wir unsere Rucksäcke bei der Gepäckaufbewahrung am Busbahnhof und machen uns anschließend auf den Weg in die Innenstadt. Sofort merken wir, dass wir wieder in Italien sind: Siesta. Alles zu. Verzweifelt kämpfen wir um unsere Pizza. Nachdem wir die Altstadt 1 mal nahezu komplett umrundet und dabei nicht ein offenes Restaurant gefunden haben, wird der Entschluss gefasst, dass die nächste uns entgegenkommende gut aussehende Italienerin um Rat gefragt wird. Als uns nach einer weiteren halben Altstadtumrundung niemand diesem Kriterium entsprechendes begegnet ist, senken wir unseren Anspruch auf "der/die nächste vorbeikommende Italiener/in", wobei wir allerdings feststellen müssen, dass nicht das "gutaussehend", sondern das "Italiener" das stärkere Kriterium war – kurz gesagt: die Stadt ist komplett ausgestorben, und das einzige sich bewegende, was wir zwischen den heruntergelassenen Rolläden ausmachen können, schwäbelt, hat einen Reiseführer in der Hand uns ist offensichtlich ebenso auf der Suche nach einer Gelegenheit zum Mittagessen. Irgendwann geben wir auf, finden zum Glück noch einen offenen Supermarkt, wo wir uns mit ein paar kleinen Snacks versorgen, bevor wir uns langsam auf den Weg zum Busbahnhof machen. Von dort bringt uns der Überlandbus relativ flott wieder zum Flughafen von Alghero, wo der Notfall-Wodka zwecks Gewichtseinsparung seine letzte Ruhe in der Flughafenkanalisation findet. Wir haben ihn halt einfach nicht gebraucht, hat doch alles fast problemlos geklappt. Der Rückflug verläuft wieder ruhig und bietet uns die Gelegenheit, nach einer großen Kurve über der Bucht von Alghero noch einmal die Stationen der letzten Tage von oben zu betrachten. Nachdem wir das Mittelmeer hinter uns gelassen haben, und die Sonne die Schäfchenwolken über den Alpen in ein nettes Abendlicht getaucht hat, treffen wir in den frühen Abendstunden in Bremen ein, wo wir bereits von einem Freund, bei dem wir uns für die letzte Nacht einquartiert haben, erwartet werden. Bei ihm angekommen, wird zunächst der Pizzaservice angerufen. So, das hat die sassarische Gastronomie nun davon! weiter...