28. August 2008, Porto - Mte. San Ghiabicu - Porto
Der nächste Tag beginnt mit einem kurzen Abstecher an den Strand Portos. Immerhin haben wir schon seit 6 Tagen kein Meer mehr gesehen, was für uns norddeutsche Naturen natürlich vollkommen inakzeptabel ist, Um mehr Meer zu sehen, und unsere Liste der verwendeten Fortbewegungsarten - nachdem es mit dem Hubschrauber am Vortag ja nicht geklappt hat - weiter auszubauen, beglücken wir kurz darauf den örtlichen Fahrradverleih und gelangen so in den temporären Besitz des "kleinen Mufflons" und seines namenlosen Zwillingsbruders, die uns sicher zunächst gut 400 Höhenmeter über die kurvenreiche Bergstraße zu den Klippen der Callanche hinauftragen. Diese dürfen sich –ndash; absolut zurecht –ndash; mit dem Titel "UNESCO Weltnaturerbe" schmücken und belegen fortan in meiner persönlichen Sammlung schöner Küstenabschnitte den Spitzenplatz. Eindrucksvoll windet sich die schmale Straße 400m über dem Mittelmeer zwischen den steil abfallenden, rostbraunen, zerklüfteten Felsen hindurch, von einem Bad in ersterem trennt uns lediglich eine knapp einen halben Meter hohe Steinmauer. Da 400 Höhenmeter nach einer guten Woche Fahrradentzug meiner Ansicht nach viel zu wenig sind, überzeuge ich Timo davon, die Fahrt noch nach Piana fortzusetzen, und eine Bergankunft auf dem 624m hohen Monte San Ghiabicu mit in den Nachmittagsplan aufzunehmen. Wie sich kurz darauf bei unserer Ankunft ebendort herausstellt, ein durchaus lohnenswerter Abstecher, hat man doch von oben noch einmal einen wundervollen Ausblick auf Piana, den Golf von Porto und die Weiten des Mittelmeers. Nachdem Timo nach einigen – mutmaßlich durch den immensen Blutverlust am Vortag bedingten – Schwächen im Anstieg (oder wie Udo Bölts es einmal ausdrückte: "Quäl Dich Du Sau!") wieder halbwegs bei Bewusstsein ist, kann auch er das Panorama genießen. Nach ausgiebiger Rast geht es an die steile Abfahrt nach Piana, wo wir uns ein kleines Picknick aus dem örtlichen Kaufmannsladen einverleiben, um dann so gestärkt in die Calanche zurück zu kehren. Dort wird an einer Kehre nochmal halt gemacht, um eine kurze Wanderung zum Chateau Fort zu unternehmen. Nach einigem Gekraxel auf schlecht markierten Wegen, stehen wir kurz darauf vor der fast 300m quasi senkrecht abfallenden Felswand und genießen das Panorama, das sich uns bietet. Danach folgt eine nahezu ebenso atemberaubende Abfahrt zurück nach Porto, wo ich mich schweren Herzens vom kleinen Mufflon verabschieden muss. Anschließend geht es zurück zum Campingplatz, wo zunächst noch einmal der Trangia angeschmissen, dann noch einmal eine Runde im Pool geplanscht und zuletzt die obligatorische Flasche Rotwein geleert wird. weiter...