Guck mal was da hoppelt...
Der Grund unseres Aufenthalts in Kilarney ist, dass sich wenige Kilometer von dem Campingplatz entfernt das "Tower Hill Wildlife Reserve" befindet. Hierbei handelt es sich um einen alten Vulkan, dessen Besuch uns hauptsächlich wegen der dort angeblich üppig vorhandenen indigenen Flora und Fauna nahegelegt wurde. Somit brechen wir am frühen Morgen auf, parken unseren Camper auf einem Parkplatz am Eingang des kleinen Reservats und machen uns zu Fuß auf den Weg hinab in die Kraterlandschaft. Diese ist an sich schon recht interessant, denn die Spuren der letzten Ausbrüche drängen sich dem geologisch geschulten Auge geradezu auf. Aufgrund der Jahreszeit und der frühen Stunde sind wir fast die einzigen Besucher. Ideale Bedingungen also, um ein paar der versprochenen Tiere zu treffen. Unsere erste nicht geologische Begegnung sind – kaum dass wir das Reservat betreten haben - ein paar Wallabies. Dann ein Emu. Und noch mehr Wallabies. Plötzlich hoppelt es überall um uns rum. Auch Emus sind zahlreich vorhanden. Man hat uns also nicht zu viel versprochen. Wir grasen alle beschilderten Wanderwege ab und schaffen massenweise Hoppel/Federviechfotos zu schießen. Nach ausgiebiger Wanderaktivität zieht dann der kleine Souvenirshop unsere Aufmerksamkeit auf sich, was sich nachhaltig in unseren Kreditkartenabrechnungen bemerkbar machen wird. Koalas fehlen uns allerdings noch auf unserer "must-have-seen"-Liste. Wir fragen den Verkäufer des Shops, ob es welche gibt. Er verweist uns auf dem Parkplatz um das Picknick-Areal direkt vor dem Shop. Und siehe da, in den Bäumen gibt es tatsächlich zahlreiche graue Fellknäule und hin und wieder sieht man diese Eukalyptusblätter knabbern. Der Ausflug nach Tower Hill hat sich somit wirklich gelohnt. Bei dem darauf folgenden Versuch am Logan Beach in Warrnambool auch noch Walbabies (nicht zu verwechseln mit Wallabies) zu erspähen müssen wir allerdings einsehen, dass wir dann doch etwas zu ausverschämt geworden sind, was mit einer Stunde sinnlosen Wartens in der frischen Brise des südlichen Ozeans bestraft wird. Immerhin gibt es einen Regenbogen, auch hübsch. Dann begeben wir uns auf einen nordostwärtigen Kurs. Auf der Suche nach ein paar Vulkankratern müssen wir feststellen müssen, dass das Hinterland des Princess Highways wenig spektakulär ist. Als die Dämmerung allmählich den Kampf gegen die hereinbrechende Nacht zu verlieren droht, schlagen wir unser Nachtlager am Nordufer des Lake Colac auf. Den Ausklang des Abends bildet eine Kombination aus einer wahnsinnig gruseligen aus Singapur importierten Nudelsuppe und einem deren Qualität kompensierenden schmackhaftem 2007er Wyndham Estate Cabernet Sauvignon. weiter...